Elfter Projektwettbewerb „Gut für Schulen“
47.000 Euro an 15 Schulen in der Region vergeben
Ein Projektwettbewerb für Schulen, in Pandemie-Zeiten. Eine gute Idee? Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Jurymitglieder und Projektverantwortliche in der Sparkasse Siegen diese Frage gestellt – und mit einem klaren Ja beantworten können. „Wir haben natürlich überlegt, ob wir es den Schulen in diesen Zeiten überhaupt zumuten können, sie zur Teilnahme an unserem Wettbewerb einzuladen. Spätestens nachdem im vergangenen Jahr so viele Schulen wie nie zuvor teilgenommen haben, war die Antwort für uns ganz klar“, beschreibt Tanja Scherzer, Koordinatorin des Schulwettbewerbs der Sparkasse Siegen, die Überlegungen im Vorfeld. „Die Schulen haben uns gespiegelt, dass es besonders in der aktuellen Lage gutgetan hat, sich über die Platzierung bei „Gut für Schulen“ zu freuen.“
Also rief die Sparkasse in diesem Jahr bereits zum elften Mal zum Schulwettbewerb „Gut für Schulen“ auf. Beworben haben sich 15 weiterführende Schulen aus Siegen, Freudenberg, Hilchenbach, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf. Im jährlichen Wechsel zwischen Primar- und Sekundarstufen können sich die Schulen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Siegen mit je einem besonderen Projekt um eine namhafte Förderung bewerben. Dafür wird ein Spendentopf in Höhe von bis zu 60.000 Euro bereitgestellt. Dazu Günter Zimmermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Siegen: „Bei unserem Wettbewerb erhält nicht unbedingt das Projekt mit der höchsten beantragten Fördersumme das meiste Preisgeld, sondern die beste Idee wird ausgezeichnet. Wir achten bei der Prämierung insbesondere auf Nachhaltigkeit und die Partizipation möglichst vieler Schülerinnen und Schüler. Die Jury befasst sich intensiv mit jedem einzelnen Antrag. Wir sind als Sparkasse dabei sehr dankbar für die Unterstützung der fachkundigen Jurymitglieder.“
Die Jury, bestehend aus Dr. phil. Eckart Diezemann, Lehrbeauftragter der Fernuniversität Hagen und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Florian Kraft, Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Bildungswesen der Stadt Siegen und Lehrer an der Gesamtschule Freudenberg, Walter Sidenstein, Schulamtsdirektor a. D. des Kreises Siegen-Wittgenstein, sowie Günter Zimmermann, hat sich die Entscheidung auch in diesem Jahr nicht leichtgemacht. Jurymitglied Florian Kraft hat sich bei der Entscheidung über die Bewerbung der Schule, an der er tätig ist, wie immer enthalten. Die Bewerbungen waren auch im zweiten im Corona-Jahr wieder kreativ und zum Teil sehr aufwändig gestaltet. Insgesamt wurden 47.000 Euro vergeben, gestaffelt nach Preisgeldern zwischen 1.000 und 6.000 Euro.
Dazu Walter Sidenstein: „Wir hätten uns sehr gefreut, die teilnehmenden Schulen wieder im Rahmen einer großen Preisverleihung mit ihren Platzierungen zu überraschen, doch leider ist das auch in diesem Jahr aufgrund der Pandemie nicht möglich. Diese Veranstaltung ist immer ein besonderes Highlight für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – und auch für uns als Jurymitglieder!“ Florian Kraft ergänzt: „Besonders für die Schülerinnen und Schüler ist die Veranstaltung immer sehr spannend. Sie fiebern richtig mit, welchen Platz ihr Projekt erreicht hat und diese Freude überträgt sich auch auf uns. Pädagog*innen und Lehrer*innen nutzen die Veranstaltung außerdem zum Netzwerken und für den Austausch über besonders gute Ideen.“ So hofft die Jury, dass im nächsten Jahr unter besseren Rahmenbedingungen eine größere Veranstaltung nachgeholt werden kann. Um den vier bestplatzierten Projektteilnehmern ihre Gewinnurkunden dennoch persönlich zu überreichen, trafen sich nun Jurymitglieder und Projektkoordinatorin in kleinem Rahmen an einer der bestplatzierten Schulen, der Hauptschule Wilnsdorf. Parallel dazu erhielten alle teilnehmenden Schulen ihre Siegerurkunden per Bote, zusammen mit einer kleinen Überraschung.
Als Gesamtsieger auf dem ersten Platz landete die Pestalozzischule in Siegen mit der Idee ihrer Schülerfirma „Holz & more“. Die detailreich gestaltete Bewerbung überzeugte die Jury von der Idee der Gründung und dem Betrieb einer Schülerfirma primär im Holzbereich. Von der Konzeption und Herstellung eigener Holzprodukte über die Angebotserstellung und die Präsentation bis hin zum Verkauf machen die Schülerinnen und Schüler alles selbst und erwerben damit wichtige Grundkenntnisse in den Bereichen Produktentwicklung, Produktion, PR und Marketing sowie Personalplanung. Dieses Gesamtkonzept fand die Jury ausgezeichnet und bescherte der Pestalozzischule den Gesamtsieg, dotiert mit einem Preisgeld von 6.000 Euro.
Auf den nächsten Plätzen – alle nahezu gleichauf in der Kategorie Platin – landeten drei Schulen, die je 5.000 Euro für die Umsetzung ihrer Projekte erhalten. Das Gymnasium am Löhrtor betreibt eine eigene Catering-AG, die u. a. bei Schulfesten zum Einsatz kommt und den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln schult. Die Hauptschule der Gemeinde Wilnsdorf möchte ebenfalls eine Schülerfirma gründen, die sich insbesondere mit der Arbeit im Schulgarten beschäftigt. Ebenfalls in der Kategorie Platin verortet ist die Gesamtschule Freudenberg, die bei möglichst vielen Unterrichtsvorhaben Mikrocontroller einsetzen möchte und so ein ganzheitliches, projektorientiertes Lernen im Technikunterricht fördert.
In der Kategorie Gold dürfen sich über je 4.000 Euro Preisgeld freuen das Gymnasium auf der Morgenröthe, die Clara-Schumann-Gesamtschule, das Gymnasium Stift Keppel und die Schule am Sonnenhang. Jeweils 2.000 Euro Preisgeld in der Kategorie Silber erhalten das Gymnasium Wilnsdorf, die Realschule auf der Morgenröthe und die Ganztagshauptschule Achenbach. Mit je 1.000 Euro ausgezeichnet in der Kategorie Bronze wurden das Evangelische Gymnasium Siegen, die Ernst-Moritz-Arndt Realschule, die Realschule am Oberen Schloss und die FCS Realschule Niederndorf. Damit ging auch 2022 wieder keine der teilnehmenden Schulen leer aus.
Mit dem Wettbewerb „Gut für Schulen“ werden auch in Zukunft individuell und gezielt kreative und nachhaltige Projektideen gefördert. Im nächsten Jahr haben wieder die Primastufen-Schulen in Siegen, Freudenberg, Hilchenbach, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf Gelegenheit, sich an dem hoch dotierten Wettbewerb zu beteiligen. In der Zeit um Ostern werden die Bewerbungsunterlagen an die Schulen versendet.